Architekturdokumentation & Präsentation
Architekturzeichnungen

Antike Architekturen in den Renaissance Zeichnungen der Albertina

Leitung und Organisation | Univ.Lektor Dr.phil. Bernd Kulawik

Die Wiener Albertina besitzt bisher nicht wissenschaftlich bearbeitete Zeichnungen aus der Renaissance, in denen antike Bauwerke mit größter Präzision und Vollständigkeit inklusive vieler bisher unbekannter technischer Details dokumentiert wurden, die heute so nicht mehr vorhanden sind. In bisher drei Vorlesungsübungen und einem Wahlseminar konnten Architektur-Studierende der TU Wien anhand dieser Zeichnungen nicht nur den Umgang mit solchen alten Informationsquellen erlernen, sondern eigenständige Entdeckungen machen, die unser Wissen über scheinbar längst gut bekannte Bauwerke der römischen Antike ebenso erweitern wie unsere Kenntnisse über die bereits wissenschaftlich zu nennende Methodik, die zu ihrer Dokumentation um ca. 1540 erstmals entwickelt und angewandt wurde. Diese Funde eröffnen daher zahlreiche neue Perspektiven auf die antiken Monumente und ihre Rezeption und können hoffentlich demnächst öffentlich präsentiert werden. Zugleich ergeben sich daraus zahlreiche Gründe für erneute Bauforschungen vor Ort.

Neues aus dem Alten Rom

Am Freitag, 24. November 2023 wurden diese archäologisch-baugeschichtlichen Forschungsergebnisse der Architekturstudierenden der TU Wien im Rahmen eines Gemeinschaftsvortrages von und mit Univ.Lektor Dr.phil. Bernd Kulawik präsentiert. Diese während der Lehrveranstaltung „Architekturdokumentation & Präsentation | Architekturzeichnungen“ gemachten Beobachtungen erweitern also das bisherige Wissen zu den oft als gut bekannt und erforscht angesehenen berühmten Bauwerken um interessante oder gar wesentliche Details und stellen also genuine Beiträge zur Forschung dar.

Bilder

Foto: Vortrag 24.11.2023 | Neues aus dem Alten Rom, TU Wien von Lukas Stampfer

li: Az Rom 172 | Teilschnitt durch die Caracalla-Thermen (ca. 200 n. Chr.) mit eingezeichneter Hypokausten-Heizung und Dachentwässerung in den Wänden – 100 Jahre vor den Diocleziansthermen | Albertina

re: Az Rom 179 recto | Detail aus einem Dachgrundriss der Diocleziansthermen (um 300 n. Chr.) mit Treppenanlagen auf dem Dach und Öffnungen (schwarze Rechtecke) für die Dachentwässerung durch das Mauerwerk | Albertina

Foto: Blick in einen der Schächte der Dioclezians-Thermen für die Dachentwässerung, die heute noch funktioniert! | © Elena Santucci

AzRom 25 recto: Teilgrundriss des Kolosseums mit sich kreuzenden Radien, die belegen, dass der Grundriss KEIN reguläres Oval oder eine Ellipse sein kann, wie üblicherweise dargestellt. | Albertina

Foto: Die Überprüfung der Renaissance-Zeichnung an einer Luftaufnahme zeigt, dass sich diese Radien tatsächlich kreuzen.

Foto: Vortrag 24.11.2023 | Neues aus dem Alten Rom, TU Wien von Lukas Stampfer

Im Zuge der Lehrveranstaltung „Architekturdokumentation und Präsentation | Architekturzeichnungen“ besuchten die Studierenden mit Univ.Lektor Dr.phil. Bernd Kulawik die „Grafische Sammlung“ der Albertina um anhand ausgewählter Zeichnungen antike Bauwerke zu studieren. Außerdem fand eine Exkursion zum „Schloss Neugebäude“ in Simmering statt.

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