Modul Baugeschichte Bauforschung

Das „Letzte Haus“. Die Via Appia Antica in Rom und ihre Sepulkralarchitektur

Das Modul Baugeschichte und Bauforschung beschäftigt sich im Rahmen des Forschung-in-der-Lehre-Projekts „Das Letzte Haus. Die Via Appia Antica in Rom und ihre Sepulkralarchitektur“ mit ausgewählten antiken Grabbauten entlang dieser 312 v. Chr. angelegten Ausfallstraße der Ewigen Stadt. Im Fokus der Bauaufnahme stehen ein Tempelmausoleum mit besonders gut erhaltenen konstruktiven und dekorativen Details und benachbarte Vergleichsbauten. Darüber hinaus werden wir uns aber auch den Veränderungen, Zerstörungen, Umnutzungen und nicht zuletzt den Inszenierungen der Anlagen hier über die Jahrhunderte widmen – aber nicht nur denen der Grabbauten, sondern auch der Nutz-, Wehr- und Wohnarchitektur entlang der Appia.

Um die Studierenden nicht nur an die Bau- und Bautechnikgeschichte der römischen Antike, sondern auch an sehr aktuelle Themen wie „Planen und Bauen im historischen Bestand“, „REUSO“, „Archäologische Parks im 21. Jahrhundert“, „Overtourism“ etc. heranzuführen, besichtigen wir im Rahmen des Aufenthalts in Rom natürlich auch Bauten und Orte im Kontext: z.B. Ostia antica, Parco della Caffarella, Villa dei Quintili etc.

Allgemeine Lehrinhalte des Moduls

Bauforschung bedeutet die Rekonstruktion der gestalterischen Idee, die einem Gebäude innewohnt, re-agierend auf den kulturellen und gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehung. Sie ist eine Art rückwärts aufgeschlüsseltes Entwerfen und gleichzeitig eine Möglichkeit, das Gebäude und seine spezifischen Lösungen kritisch zu diskutieren und zu bewerten – d.h. je nach Bauaufgabe Kriterien wie Aktualität, Nutzungsqualitäten, gestalterische Kohärenz, Nachhaltigkeit usw. zu hinterfragen.
Die Methoden der Bauforschung und ihre Bedeutung für die dem Bauen vorausgehenden Tätigkeiten (Gutachten, Dokumentation, historische Bewertung, Koordination) in der Planung und Umsetzung von Interventionen am Bestand (Sicherung und Konservierung, Umnutzung, Umbau, Sanierung, Restaurierung, Rekonstruktion) sowie für die dem Bauen nachgeordnete, wissenschaftliche Betrachtung von Architektur sind Themen des Moduls.

Bei der Baudokumentation werden uns besonders bautechnische Details wie die verschiedenen Mauerwerke, das Bauen mit dem „römischen Beton“ (opus caementitium) und Baustellenlogistik in der Antike etc. interessieren, in der Bauanalyse dann auch  architekturhistorisch relevante Fakten zu Themen wie „Bau- und Funktionstypologien“, „Sepulkralarchitektur“ (Nekropole, Mausoleum, Katakombe), „Leben und Tod an der Via Appia“ u.v.m.

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