Studentenheim Pfeilheim

Architekturikone der 60er Jahre

Die Baugeschichte des studentischen Wohnens in Wien ist ein langjähriger Themenschwerpunkt des Fachgebiets, erste Ergebnisse wurden in der Ausstellung „Studenten(da)heim“ bereits 2013  präsentiert. Konkrete Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit verschiedenen Heimbetreibern zu signifikanten Einzelbauten oder Spezialthemen  (z.B. das „Micro-Wohnen“) waren die Folge. Einer der Pionierbauten der 60er Jahre in Wien ist das Pfeilheim 3a, das in den nächsten Jahren saniert und massiv umgebaut werden soll. Aus diesem Anlass wurde ein neues Forschungsprojekt gestartet, bei dem Dokumentation und Inventarisierung des Bestandes im Fokus stehen.

Der federführende Architekt dieses annähernd singulären, noch zum Großteil in Originalsubstanz erhaltenen Studentenheims der Wirtschaftswunder-Ära und bis heute höchsten Gebäudes des  8. Wiener Gemeindebezirks war Dr. Kurt Schlauss, Professor für Hochbau an der (ehem.) Technischen Hochschule Wien, dessen Architektur nicht nur im Wiener Wohn- und Studentenheimbau als richtungsweisend für die Zeit gilt.

Das 1967 erbaute Pfeilheim 3a zeichnet sich sowohl durch seine offensichtlichen architektonischen Qualitäten und die Verwendung hochwertiger Baumaterialien aus als auch durch die räumlich spürbare Großzügigkeit in der Planung, besonders hinsichtlich der Gemeinschafts- und Begegnungsräume. Das kam nicht von ungefähr, bestimmte doch die hybride Nutzung als Saisonhotel in den Sommermonaten, anfangs sogar mit vier Sternen ausgezeichnet, jahrzehntelang den Charakter des Hauses. Davon zeugen noch heute  neben dem stylishen Foyer, der ehemaligen Großküche, dem hotelwürdigen Mensasaal samt Bar und dem mit allen medialen Raffinessen der Bauzeit ausgestatteten Vortragssaal auch kultige Salons der Swinging-Sixties-Ära sowie die Terrassen mit atemberaubenden Ausblicken weit über den 8. Bezirk bis in den Wiener Wald.

Gestartet wurde das Projekt im Sommer 2018 mit einer fotodokumentarischen Erhebung des Bestandsbaus und einer Inventarisierung der Möblierung und Innenausstattung sämtlicher knapp 400 Zimmer. In weitere Folge sollen nun basierend auf einer bauhistorischen Analyse mögliche Parameter für geplante bauliche, räumliche und nutzungsbedingte Optimierungen entwickelt werden. 

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