Fokus in Forschung und Lehre

Die Arbeitsbereiche der Mitglieder der Abteilung umfassen die Architekturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart im europäischen und außereuropäischen Raum. Dies schlägt sich nicht nur in der breit gefächerten Lehre, sondern auch in einer großen Zahl unterschiedlicher Forschungsprojekte und Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen auf internationaler Ebene nieder. Im Rahmen dieser Forschungsprojekte – ganz im Sinn einer lebendigen “Forschung in der Lehre” – wird auch Studierenden die Möglichkeit zur Teilnahme geboten. Sie können so schon während des Studiums einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten von der komplexen Literaturrecherche über die Feldforschung bis zu Auswertung und Veröffentlichung der Arbeiten gewinnen.

ÖSTERREICHISCHE BAUKULTUR

Erfassung – Bewertung – Vermittlung

Beheimatet mitten in der Weltkulturerbestätte “Historisches Stadtzentrum Wien” beschäftigt sich der Forschungsbereich Baugeschichte :: Bauforschung mit den verschiedenen  Epochen der österreichischen Architekturgeschichte. Neben den Einflüssen der weit über die heutigen politischen Grenzen Österreichs reichenden Donaumonarchie wird Architektur in Österreich von den mittelalterlichen Kirchen und Wehranlagen über ländliche Hausforschung und Weinarchitektur bis hin zum Studentenheimbau des 21. Jahrhunderts als Teilbereiche der österreichischen Baukultur – mit wechselnden thematischen Schwerpunkten – wissenschaftlich dokumentiert und untersucht. In der In-Wert-Setzung und Vermittlung des architektonischen Erbes wird nicht zuletzt ein Beitrag zum Erhalt und zur Pflege der österreichischen Architektur- und Kulturlandschaft geleistet.

BAUTECHNIKGESCHICHTE

Material – Konstruktion – Logistik

Neben der Betrachtung von Konstruktion und Material sowie den Herstellungs- und Errichtungsprozessen steht hier die Inklusion von architektonischen und organisatorischen Aspekten wie Bautypologien, Gestaltungsprinzipien und funktionalen Zusammenhängen, aber auch Bauabläufe und Baustellenlogistik im Fokus der Untersuchungen. Erst in der Zusammenschau ermöglichen sie den nötigen Erkenntnisgewinn über Gesamtzusammenhänge und Wirkungsmechanismen im baulichen Schaffen. Unter Synthese der Ergebnisse aus Bauaufnahme, Literatur, bautechnischem Verständnis und nicht zuletzt aus experimentellen Untersuchungen lässt sich die Genese von historischen Bauwerken auf einem möglichst praxisbezogenen Pfad nachvollziehen.

KULTURRÄUME

Architektur – Identität – Entwicklung

Im Vordergrund steht die Vielfalt der Betrachtungsweisen, weit hinausführend über einen historisch-chronologischen Abriss. In diesem Sinne werden technologische sowie soziokulturelle Aspekte und deren Einfluss auf architektonische Entwicklungen im Wandel der Zeit erforscht. Im Rahmen von Exkursionen wird der direkte Kontakt zu verschiedenen Baukulturen hergestellt und somit der theoretische Diskurs in der Praxis unmittelbar fassbar gemacht. Der Fokus liegt nicht allein auf Architektur als kulturelles Erbe, sondern versteht sie weiter als Ausdruck politischer Tendenzen und Träger von Identität. Der Wandel von Kulturlandschaften wird hierbei sowohl unter Betrachtung repräsentativer Bauten und vernakulärer Architektur erforscht. Das adäquate Reagieren auf die Konsequenzen für Architektur und (Siedlungs-)Landschaft stellt ein verantwortungsvolles Forschungsthema dar.

BAUAUFNAHME

Analyse – Prozesse – Integration

Als Basis für jegliche Arbeit im historischen Kontext dient eine gesamtheitliche Erfassung des Objekts und seiner Umgebung durch Dokumentation und Analyse vor Ort. Neben der Anwendung der verschiedenen Methoden der Bauaufnahme von Handaufmaß bis Hightech wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Abläufe auf Basis von Erfahrungen aus erster Hand gearbeitet. Ziel ist die Einbindung der individuellen Werkzeuge in ein umfassendes Dokumentationsschema als Basis für weiterführende wissenschaftliche Forschungen sowie lösungsorientiertes und bestandskonformes Arbeiten im Bereich der Denkmalpflege und Bausanierung. Die Einbindung der Bauaufnahme in die Lehre erlaubt den Studierenden einen direkten Zugang zum Objekt sowie eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der historischen Substanz.

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