Werkstatt Architekturforschung

Vortragsreihe Herbst/Winter 2023
Donnerstags 18:15 - 19:30 Uhr

Mit der hybriden Vortragsreihe „Werkstatt Architekturforschung” (vormals “Werkstatt Architekturgeschichte“) möchte das Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der TU Wien vor allem Nachwuchswissenschaftler:innen ein Forum für den interdisziplinären Austausch über architektur-, kunst- und designgeschichtliche sowie denkmalpflegerische Forschungen und praktische Ansätze bieten. Neben der Präsentation aktueller Projekte, Fragestellungen und methodischer Ansätze soll insbesondere auch die gemeinsame Diskussion wesentlich für das Format sein und ihm so den Charakter eines kollegialen Werkstattgesprächs verleihen.

Die Vorträge finden im Wintersemester 2023/24 am 09. November 2023, 07. Dezember 2023 und 18. Jänner 2024 an der TU Wien, Karlsplatz 13, im Seminarraum AE U1–5 statt.
Vorträge und Diskussion werden parallel über Zoom übertragen und können unter folgendem Link erreicht werden:
tuwien.zoom.us/j/96072024922  

Für Fragen und Anregungen kontaktieren Sie uns gerne: werkstatt.architekturgeschichte@tuwien.ac.at

Programm

09. November – 18:15 Uhr
Cyril Kennel (BTU Cottbus):
Ungeliebtes Erbe: Postmoderne Alltagsarchitektur in der Deutschen Schweiz

07.Dezember – 18:15 Uhr
Niloufar Tajeri (DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“)
Die Erfindung von Erbe am Hermannplatz

18. Jänner 2024– 18:15 Uhr
Dina Jovanovic (Politecnico Milano)
Mapped Heritage: A Methodology for Using Historical Cartography in Planning Widespread Historic Centres in Lombardy

Organisation: Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der TU Wien

Cyril Kennel
(BTU Cottbus)
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Ungeliebtes Erbe:
Postmoderne Alltagsarchitektur
in der Deutschen Schweiz

Manieristisch, schrill, kitschig und camp? Die postmoderne Alltagsarchitektur der Deutschschweiz passt nicht in den Kanon der Schweizer Architekturgeschichte und dennoch haben sich in den 1980er Jahren Narrative und Motive der Postmoderne bis ins Hinterland hinein popularisiert. Wie kam es dazu? Und: Wie kann in der Gegenwart ein unbefangener Zugang zu diesen Bauten passieren? Der Vortrag gibt hierzu einen kurzen Einblick und beleuchtet
auch methodische Herausforderungen.

Niloufar Tajeri
(DFG-Graduiertenkolleg
„Identität und Erbe“)

Die Erfindung von Erbe
am Hermannplatz


Das Karstadt-Gebäude am Hermannplatz ist seit 2019 Austragungsort für einen stadtpolitischen Konflikt. Es soll, wie so häufig in der Stadtentwicklung Berlins, ein Gebäude abgerissen und durch einen neuen Gebäudekomplex ersetzt werden. Ausgehend vom Konflikt in seinem politischen und stadträumlichen Kontext, wird im Vortrag gezeigt, wie das neu geplante Projekt, eine Fassaden-Rekonstruktion des historischen Karstadt-Baus aus dem Jahr 1929, als Erbe bereits räumlich, visuell und diskursiv konstruiert wurde, bevor die Planungen überhaupt konkret waren. Handelt sich angesichts des sozialen Raumes des Hermannplatzes jedoch um eine Konstruktion oder eher um eine Erfindung von Erbe? Und was passiert, wenn wir fragen: „Wessen Erbe“? Im Vortrag wird ein Einblick in den methodischen Zugang zum Raum und auch in den Arbeitsprozess zur Positionalität der Forscher in gegeben.

Dina Jovanovic
(Politecnico Milano)
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Mapped Heritage: A Methodology
for Using Historical Cartography
in Planning Widespread
Historic Centres in Lombardy

Historical maps serve as vital repositories of spatial knowledge, transcending artistic artifacts to provide profound insights into the evolution of environments. This research, cantered on Lombardy, explores the territorial transformation of minor historic centres, particularly those on the outskirts significantly altered during the industrial era. Focused on spatial historical stratigraphy, the study emphasizes diverse approaches for data gathering in preservation and planning. Historical maps, the primary research material, play a central role in studying spatial relationships and project development.
 
The methodology involves Deconstruction and Construction approaches, extracting and analysing map elements and integrating historical information with current analyses. Tested through a case study in Desio, the methodology uses historical cadastres and contemporary data to reveal landscape potentials, cultural values, and project impacts. The study aligns with planning guidelines and contributes to the upcoming Territorial Government Plan, fostering urban tissue study and cultural heritage census. Discussions acknowledge challenges, and the methodology is designed for replication, promising administrative efficiency and enhanced collaboration. Ultimately, the thesis provides guidelines for future planning and preservation projects.

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