Das architektonische Erbe Samoas
Die Vielfalt kultureller Prägungen ist weltweit im Aussterben begriffen: Im Zeitalter der Globalisierung droht ein weitgehender Verlust kultureller Identität. Wesentlichen Anteil daran trägt das immer weiter um sich greifende Verdrängen indigener Bautraditionen durch uniforme Bautypen des „internationalen Stils“ europäisch-amerikanischer Prägung, die in ihrer Herstellung kostengünstiger sind als traditionelle Bauten, welche einen hohen Aufwand an handwerklicher Arbeit erfordern. In vielen Regionen der Welt wird man daher in Zukunft keine Bauwerke mehr errichten, die auf regionalen Traditionen beruhen. Unserer Zeit bleibt es vorbehalten, diese Baukulturen zu dokumentieren, um damit das Wissen um einen wichtigen Bereich der Menschheitsgeschichte zu bewahren.
Das architektonische Erbe Samoas wurde als Pilotprojekt interdisziplinärer Untersuchungen indigener Architekturtraditionen gestartet. Ausgehend von einer gemeinsamen Feldforschung des Instituts für Baukunst, Bauaufnahmen und Architekturtheorie der Technischen Universität Wien, sowie des Instituts für Kultur und Sozialanthropologie der Universität Wien auf den samoanischen Inseln Upolu und Savai’i, durchgeführt von Lehrenden und Studierenden der Fachrichtungen Architektur, Ethnologie und Vermessungstechnik, wurde die Situation der indigenen Bautraditionen Samoas im sich wandelnden Umfeld der aktuellen soziokulturellen und technologischen Gegebenheiten analysiert und dokumentiert.