Analyse der indonesischen Hausmodelle des Weltmuseums
Das Museum für Völkerkunde in Wien besitzt in seinem Archiv eine Sammlung von Hausmodellen aus verschiedenen Regionen in Asien (Schwerpunkt Indonesien, Japan), Ozeanien und Afrika. Die meisten davon wurden im späten 19. und frühen 20. Jhd. nach Europa gebracht. Die Objekte variieren in Größe, Qualität und Umfang der Dokumentation. Es ist relativ wenig über die Objekte selbst, deren “soziales“ Leben und die Umstände ihrer Entstehung bekannt, trotzdem beinhalten die Modelle interessante Informationen über die architektonische Entwicklung sozialer und ethnischer Gruppen unterschiedlicher geographischer Regionen.
Die Hausmodelle dienten als Ausgangspunkt für umfassendere und tiefergehende Analysen der traditionellen – aber auch rezenten – Architektur der jeweiligen Region. Mithilfe kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschungsmethode wurden Einblicke in die Erforschung der materiellen Kultur und den Zusammenhang von Architektur und sozio-kulturellen Aspekten generiert. Folgende Fragestellungen wurden analysiert:
- Sind die Modelle mehr oder wenige exakte Kopien der Originale?
- Werden spezielle Charakteristiken hervorgehoben?
- Unter welchen Umständen sind sie entstanden (Ritualobjekte, Dokumentation…)?
- In welchem Zusammenhang stehen sie mit der traditionellen Architektur zur Zeit ihrer Entstehung bzw. mit heutigen Architekturbeispielen?
Durch den Vergleich der Hausmodelle mit realen Gebäuden der jeweiligen Region konnten tiefere Einblicke in die praktische, soziale bzw. mythologische Bedeutung von architektonischen Elementen einer Gesellschaft erfahren werden.