Lehmbauworkshop Marokko

Renovierung der Kasbah Caid Ali, Asslim

Das Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege setzt sich seit mehreren Jahren intensiv mit der Lehmbauforschung auseinander. Ein wichtiger Schwerpunkt dieser Forschung ist die Erhaltung von Lehmbauten, der in Zukunft eine immer wichtigere Bedeutung zukommen wird (UNESCO Chair for Earthen Architecture). Marokko verfügt über ein reiches (Weltkultur)Erbe an Lehmarchitektur und die Erhaltung dieser Bauten ist eine große Herausforderung. Die im Jahr 2015 durchgeführte Exkursion (13.-27.2.2015) sowie der Workshop zur Sanierung der Kasbah Caid Ali dienten in erster Linie dem Wissensaustausch betreffend Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen von Lehmbauten.

In Kooperation mit der Organisation “Lehmexpress” wurden verschiedene historische Lehmstätten (Ksour, Tigermatin etc.) besucht, derzeitige erhaltungsspezifische Maßnahmen (z. B. Weltkulturerbe Ait Ben Haddou) diskutiert und innovative Zugänge erarbeitet. Die Vorschläge wurden an einem konkreten Sanierungsobjekt, der Kasbah Caid Ali in Asslim/Agdz, experimentell angewendet. Gegenstand der Untersuchungen waren in erster Linie historische Stampflehmtechniken, die Lehmziegelherstellung sowie mögliche Sanierungsmaßnehmen mittels Lehmputze. Die Lehmzusammensetzung vor Ort wurde analysiert sowie verschiedene Mischverhältnisse in Form von Putzproben hergestellt und auf ihre spezifischen Eigenschaften, z. B. Abriebfestigkeit und Feuchtigkeitsresistenz, hin untersucht.

  • Analyse bestehender Lehm-Sanierungsprojekte
  • praktische Anwendung von innovativen Sanierungskonzepten
  • Erarbeitung von Leitlinien für die Durchführung von Sanierungen an Lehmbauten

Aus dem Projekt hervorgegangene Diplomarbeit:
Johanna Ettl: Lehmbau als Weltkulturerbe | TU Wien | 2017

Projektdaten